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Vielen Dank für den Besuch auf unserer Webseite. Wir möchten Ihnen Informationen über unseren Arbeitskreis geben und Sie motivieren bei uns mitzumachen. Gern informieren wir Sie, um Ihr Bewusstsein für die Herausforderungen der Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern zu steigern. Wir hoffen, Sie für eine Mitarbeit in einer unserer Arbeitsgruppen begeistern zu können. Jede Unterstützung ist herzlich willkommen.
Zugleich soll diese Webseite auch eine Hilfe für die bei uns lebenden Flüchtlinge sein. So wollen wir sie über das Leben in Brakel informieren.
 

Seit über 10 Jahre Sprachkurse in Brakel

Hans-Georg Harrer (hgharrer) on 10.05.2024

 

Über 2000 Unterrichtseinheiten in deutscher Sprache für Flüchtlinge aus Brakel.

Seit zehn Jahren lernen Flüchtlinge in Brakel die deutsche Sprache in Deutschkursen, die keine Kurse sind, die vom BAMF organisiert sind. Die Geflüchteten lernen in Brakel freiwillig, weil sie sich integrieren wollen. Ihnen werden Sprachkenntnisse vermittelt, egal, aus welchem Land sie kommen, egal, wie alt sie sind, egal, ob sie Anspruch auf einen Integrationskurs haben oder nicht. Denn Geflüchtete können sich nur integrieren und in einem demokratischen Land wohlfühlen, wenn sie andere Deutsche verstehen.

 

 

Es war schon ein kleines Jubiläum, das die ehrenamtlich tätigen Flüchtlingshelfer der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Brakel als Lehrerinnen der Presse vorstellen konnten. Seit fast 10 Jahren haben sie in rund 2000 Unterrichtseinheiten in Brakel ankommende Flüchtlinge den Einstieg in die deutsche Sprache ermöglicht. Zusammen mit ihren Schülerinnen dankten sie den Unterstützern der Sprachkurse, Pfarrer Andreas Kurte, der Verwaltungsleiterin des Pastoralen Raums Karin Stieneke und der Integrationsreferentin Angelika Hüppmeier vom Erzbistum Paderborn. Insgesamt hatten der Pfarrverbund und die Erzdiözese Zuschüsse geleistet, damit die Kurse mit mittlerweile etwa 150 Teilnehmern stattfinden konnten.

Der aktuelle Sprachkurs in Brakel

Foto v.l.n.r.: Dunja, Oogii, Frau Stieneke, Anne Müller, Pfarrer Kurte, Astrid Strathausen, Felizitas von Boeselager, Vera, Frau Hüppmeier, Tamara, Tetiana, Svitlana, Anzhela, Maryna, Nina

 

"Grundsätzlich arbeiten Kirche und Kommune wie hier in Brakel um der Menschen willen zusammen“, so Pfr. Kurte. Während die Stadt Brakel für die räumliche Ausstattung sorgt, helfe Kirche für die finanzielle Ermöglichung der Kurse. „Insgesamt jedoch“, fasste Pfr. Kurte zusammen „sagen uns die Menschen, wo wir helfen müssen.“ Denn zusätzlich zu den Sprachkursen gebe es weiterhin caritatives Engagement durch den Mittagstisch „“Tischlein deck dich“, durch die Kleiderkammer und durch das Möbellager der Pfarrcaritas und der Ökumenischen Flüchtlingshilfe. „Denen allen muss großer Dank ausgesprochen werden“, so Karin Stieneke, die Verwaltungsleiterin des Brakeler Raumes.

Foto: Frau Karin Stieneke, Verwaltungsleiterin des Pastoralen Raums Brakel

 

 Wie Angelika Hüppmeier, von der Katholischen Erwachenen- und Familienbildungsstelle (kefb) des Erzbistums Paderborns, angab, habe das Erzbistum die Sprachkurse mit 25.600 € unterstützt, während der Pastorale Raum Brakeler Land 2.800 € geleistet habe. Besonders wertschätzend sei der persönliche Einsatz der fachlich ausgebildeten ehrenamtlichen Lehrerinnen und Lehrer. Denn neben der Vermittlung der Alltagssprache würden ganz alltägliche Lebensregeln vermittelt, ohne die ein Ankommen in einer fremden Kultur nur schwer möglich sei. „Ohne Sie,“ sprach Frau Hüppmeier die Lehrerinnen an,“sei alles nicht realisierbar gewesen.“

Foto: Frau Angelika Hüppmeier, von der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildungsstelle (kfeb) und Monsignore Andreas Kurte, Pfarrer und Gemeindeleiter des Pastoralen Raums Brakel

 

 

Dr. Astrid Strathausen, Lehrerin im Sprachkurs: „Im Jahr 2015 kamen vor allem unbegleitete, minderjährige, männliche Flüchtlinge und wir führten mehrere Parallelkurse durch. Als diese uns Lehrerinnen eine Geburtstagsüberraschung machten, wussten wir, sie haben hier viel gelernt. Aber auch ansonsten geben uns die Schüler viel zurück.“ Dies sagen ebenfalls auch andere Flüchtlingshelfer in ihren Teams.

Die Kursleiterinnen in Brakel

Foto v.l.n.r.: Frau Dr. Astrid Strathausen, Frau Felizitas von Boeselager, Frau Anne Müller

 

 

Übereinstimmend äußern sich auch die anderen anwesenden Lehrerinnen, so Anne Müller: „Wir selbst lernen auch von den hier Ankommenden, weil jede Kultur ihre Besonderheiten hat. In den letzten Jahren kommen vor allem Frauen aus der Ukraine, Familien aus Syrien und Afghanistan. Noch einmal eine andere Herausorderung.“ Und Felzitas von Boeselager zu den Inhalten der Kurse: „Wir gehen nicht nur nach vorgeschriebenen Lehrplänen vor, sondern holen die Kursteilnehmer dort ab, wo sie sind. Sich zurechtzufinden und sich dabei wohl zu fühlen, ist ganz wichtig. So helfen wir auch bei Alltagsproblemen, übersetzen Amtsschreiben und helfen bei Terminabsprachen.“

Die eifrigen Schülerinnen

Foto v.l.n.r: Maryna, Dunja, Tetiana, OOgii

 

 

Dankbar äußerten sich die anwesenden Flüchtlingsfrauen, so Maryna , 38 Jahre: „ Ich komme aus der Ukraine und bin seit 8 Monaten mit meiner 20jährigen Tochter in Deutschland. Anfangs konnte ich mich nicht verständigen, jetzt kann ich etwas auf Deutsch berichten, auch wenn mir manchmal die passenden Wörter fehlen. Jetzt warte ich auf einen Integrationskurs im September und hoffe, dass er stattfindet.“ Wenn die Deutschkenntnisse gut genug sind, möchte Maryna in der Nagelpflege arbeiten. Und Oogii, 42 Jahre, aus der Mongolei stammend, sagt: „Ich lebe seit ein paar Monaten mit meinem 7jährigen Sohn in Brakel und lerne gerne mit meiner neuen Freundin Dunja zusammen deutsch.“ Dunja, ebenfalls 42 Jahre alt, aus dem Irak, hat fünf Kinder. Der älteste Sohn, 25 Jahre, lebt in München, andere erwachsene Kinder arbeiten in verschiedenen Städten in Deutschland. Mit ihren minderjährigen Kindern (15 und 9 Jahre alt) lebt sie in Brakel und lernt seit 6 Monaten im A1- Kurs die deutsche Alltagssprache: „Es macht Spaß mit Oogii die deutsche Sprache zu lernen.“ Dunja hat im Irak nur drei Jahre die Schule besucht und anschließend in ihrer Familie mitgearbeitet. Später hat sie als Schneiderin gearbeitet und ihre Familie ernährt.

Anzhela, Flüchtlingsfrau aus der Ukraine

 

 

Tetiana ist mit ihren beiden schulpflichtigen Töchtern (15 und 11 Jahre) im März 2022 aus der Ukraine nach Brakel gekommen. Sie hat sich, wie viele andere auch, sofort darum gekümmert, in einem Sprachkurs Deutsch zu lernen, damit die eigene Integration schnellstmöglich gelingen kann. Innerhalb von nur wenigen Wochen begann der erste Einstiegskurs Deutsch im April 2022. Schon hier gab es die sehr schnelle und völlig unkomplizierte Zusammenarbeit zwischen der katholischen Kirche Brakel, der Kefb Paderborn, der Stadt Brakel und Felizitas von Boeselager mit Anne Müller. Die Ökumenische Flüchtlingshilfe hat für diesen ersten Kurs die Lehrbücher kostenlos zur Verfügung gestellt. Tetiana kann sich noch gut erinnern: „Am Anfang haben wir die Buchstaben in der deutschen Sprache gelernt. Das war auch gut so, denn wir mussten das alles erst lernen.“ Mit viel Einsatz hat Tetiana weitere Deutschkurse besucht. Vor kurzem hat sie ihre B2-Prüfung abgelegt. Sie möchte so schnell wie möglich in ihrem in der Ukraine erlernten Beruf einen Arbeitsplatz in Deutschland finden.

 

 

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